Singen: Bereit für den Glasfaserausbau

LilaConnect investiert in Leerrohre im Neubaugebiet Engener Straße und arbeitet mit der Stadt zusammen.

Die Erschließung des Neubaugebiets Engener Straße, mit 41 Wohneinheiten im Ortsteil Beuren an der Aach, läuft auf Hochtouren. LilaConnect, Spezialist für digitale Infrastruktur, nutzt die aktuellen Tiefbauarbeiten, um Leerrohre für die spätere Glasfasernutzung mit zu verlegen. Projektmanager Mutaz Keilani erklärt, warum der Glasfaserausbau dadurch kostengünstiger und nachhaltiger wird.

Im Neubaugebiet Engener Straße ist noch kein Haus bezugsfertig. Warum beschäftigt sich LilaConnect trotzdem schon mit möglichen Glasfaseranschlüssen?

Mutaz Keilani: Der Tiefbau ist der teuerste Teil des Breitbandausbau. Die Arbeiten machen rund 70 Prozent der Erschließungskosten aus. Derzeit verlegt die Stadt Singen in der Engener Straße Rohrleitungen für Strom, Telefonie und Gas. Es ist einfacher und deutlich günstiger, jetzt Leerrohre für Glasfaser mitzuverlegen, als später die Straße wieder aufzureißen. Zudem empfinden Anwohner solche nachträglichen Baumaßnahmen zu Recht als störend.

LilaConnect arbeitet hier also mit der Stadt Singen zusammen?

Mutaz Keilani: Ja, wir haben einen Generalunternehmer mit der Verlegung der Leerrohre beauftragt, der sich eng mit der Stadt abstimmt. Alle Rohre werden parallel verlegt. Der große Vorteil der Mitverlegung ist, dass die Kosten geteilt werden. Nicht nur wir, auch die Stadt Singen spart Geld. Grundsätzlich ist eine solche Mitverlegung auch im Interesse der Kommunen, denn weiße Flecken und Neubaugebiete werden so schneller und günstiger an das Glasfasernetz angeschlossen.

Wie sieht es mit Anträgen und Genehmigungen aus?

Mutaz Keilani: Das ist der zweite Vorteil bei der Mitverlegung. Ein nachträglicher Glasfaserausbau ist oft mit einem aufwändigen und langwierigen Genehmigungsverfahren verbunden. Das kostet Zeit. In der Engener Straße können wir dagegen sofort mit Glasfaser starten, denn die Rohre liegen bereits in der Erde.

Das heißt, die Eigentümer oder Mieter haben sofort schnelles Internet, wenn sie einziehen?

Mutaz Keilani: Im Prinzip ja. Durch die Leerrohre schießen beziehungsweise blasen wir später die Glasfaser und schließen die Haushalte an. Sobald uns die Grundstückseigentümer bekannt sind, kontaktieren wir sie und bieten ihnen einen Glasfaservertrag an. Wir bereiten also alles vor.

Wie lange dauern die Tiefbauarbeiten noch an?

Mutaz Keilani: Ende April sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein. Wir haben für die Verlegung der Rohre zwei Monate veranschlagt. Weitere Tiefbauarbeiten sind danach notwendig um das ganze Neubaugebiet an unserem ersten sogenannten PoP (Glasfasernetzverteilknoten) im Norden der Stadt anzuschließen.